
Der Höhepunkt unseres Aufenthaltes in Nordthailand war unser Trekking in den Dschungel und zu den Bergvölkern. Von Chiang Mai aus kann man wunderbar solche Ausflüge starten. Unser Tipp für Thailand: in der Straße Ratchadamnoen (nah am Tor Tha Phae) sind jede Menge Reiseagenturen, die organisierte Trekkings anbieten. Wir haben den Preis auf 30 Euro für 2 Tage runtergehandelt, alles inklusive.
Also am 23. Januar war es soweit. Da unten seht ihr sie, unsere kleine “Familie”, alle noch fit und munter. Leider konnte Jens, mit dem Björn Motorrad gefahren war, nicht mitkommen (der Strand hat ihn gerufen).
Schön langsam ging es los, mit dem Besuch einer Schmetterlings und Orchideen-Farm, die auf dem Weg liegt. Wir konnten die großen Schmetterlinge von ganz nahem beobachten und an den bunten Blumen schnuppern.
Zu zwölft in der Gruppe haben wir irgendwie alle in das Songthaew (offener Taxi-Truck) gepasst. Der Weg zum Trekking-Startpunkt führte über staubig Straßen und schon durch dichtes Dschungel-Grün.
Am Anfang der vier stündigen Wanderung ging es noch über feste Straße und Sonia (rechts im Bild) folgt der Gruppe mit großem Elan. Die Bedingungen waren herrlich: Sonnenschein aber nicht zu heiß.
In einer Fledermaushöhle ohne Fledermäuse (angeblich sind sie nur in der Regenzeit hier – in der Regenzeit erzählt der Guide vermutlich, dass sie nur in der Trockenzeit hier sind) haben wir den kühlen Schatten genossen und ein Foto von der ganzen Gruppe gemacht. Ein lustiger, bunt gemischter Haufen.
Danach ging es langsam tiefer in den Dschungel und der Weg wurde immer schmaler und rutschiger. Als es steil bergab ging, sind einige (auch Maria) auf dem Hintern gelandet. Das machte aber nichts, denn der Boden war angenehm weich und die atemberaubende Regenwald-Atmosphäre war es leicht die blauen Flecken wieder zu vergessen.
Beim Tee in einem Dorf des Lahu-Stammes gab es eine verdiente Pause. Wir hatten jetzt etwa eineinhalb Stunden Wandern hinter uns und hatten schon das Gefühl weit ab der Zivilisation zu sein. Die Lahu leben in traditionellen Bambus-Häusern auf Holzstelzen.
Unten seht ihr den anstrengendsten Part des Trekkings: ein langer steiler Weg in der prallen Sonne. Drei wurden vermisst. Haben wir sie verloren? Aber, wo ist eigentlich Sonia?
Genau, richtig gesehen. Der kleine Hut, der sich in der Mitte des Bildes hinter dem Bananenblatt versteckt, am Kopf des vermissten Trios (die beiden anderen waren zwei betrunkene Australier). Froh, dass alle noch am Leben waren, haben wir es uns gemütlich gemacht und uns etwas ausgeruht, obwohl unser Guide schnell wieder aufbrechen wollte. Aber danach ging’s weiter mit dem Wandern im dichten Wald.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit haben wir endlich in der Ferne das Palong-Dorf gefunden, in dem wir die Nacht verbringen sollten. Uff, welche Erleichterung. Wir sind gerettet!
Die Dörfler, die uns empfangen haben sind Flüchtlinge aus Myanmar. Sie sind in Thailand nicht anerkannt und arbeiten halb Legal mit Reiseagenturen zusammen und verkaufen Souvenirs um zu überleben. Sie werden auch als Lang-Hälse bezeichnet, wegen der Metall-Spirale, die sie um den Hals tragen und die diesen länger werden lässt.
Total verschwitzt haben Sonia und Maria in dem sehr kalten und sehr löchrigen Bambus-Häuschen geduscht (auf wiedersehen Privatsphäre). Björn hat sich nicht getraut.
Nach einem guten Abendessen haben wir uns am Lagerfeuer gewärmt – es wurde langsam richtig kalt – und traditioneller Musik gelauscht (eigentlich war es nur ein Flötenspieler, der stundenlang das gleiche Lied gespielt hat, und wahrscheinlich auf ein Trinkgeld gehofft hat) Björn hat sogar versucht ihm Konkurrenz zu machen, indem er auf seiner Mundharmonika gespielt hat, aber hat auch kein Trinkgeld bekommen.
In dieser Bambus-Hütte haben wir zu zehnt geschlafen. Auf den Bambusboden lagen dünne Tücher und wir hatten leichte Decken um uns warm zu halten. Aber die Nacht war unglaublich kalt und es war schwer tief zu schlafen, weil jedes Mal, wenn jemand auf Toilette ging hatte man das Gefühl, das Haus würde beben. Wir haben es trotzdem gemocht: echte Abwechslung, abseits jeden Komforts.
Der nächste Tag war voller Spaß. Vorbei mit den langen Märschen. Wir sind nur eine halbe Stunde gelaufen um zum Auto zu kommen. Es war kleiner als am Vortag und ein paar von uns durften den Fahrtwind auf dem Dach erleben.
Gleich am Morgen kam ein besonderes Erlebnis: wir haben es in Indien nicht geschafft, aber in Thailand saßen wir zum ersten mal auf dem Rücken eines Elefanten. Er hat uns gemächlich und sicheren Schrittes eine halbe Stunde durch ein schönes Tal getragen und es ist unglaublich auf welch schmalen Pfaden sich die schweren Dickhäuter bewegen können. Zum Abschied hat unser eine kleine Umarmung von Maria bekommen. Nicht grade eine zarte Haut…
Danach sind wir eine Stunde lang mit einem Bambus-Floss den ruhigen Fluss runter geschippert. Extrem entspannend.
Um sich nach dem Mittagessen etwas zu erfrischen ging’s dann zu einem wunderschönen Wasserfall. Die Fotos von den Mädels wurden zensiert. 😉
Und das beste zum Ende: Wildwasser Rafting! Wir sind mit dem Schlauchboot durch einige Stromschnellen gerast, die für Anfänger nicht zu verachten waren. Wir haben sehr viel gelacht und wären dabei fast ins Wasser gefallen, dass übrigens voller Schlangen war. Zwei haben wir mit eigenen Augen gesehen und unser Kapitän ist sogar einmal ausgestiegen um eine zu jagen. Ohne ihn hatten wir echte Probleme das Boot zu steuern. Wir haben es geliebt und würden es sofort wieder machen.
Mann über Bord! Rate mal wer? Genau, unsere australischen Freunde von vorhin (nie wieder Alkohol…)
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Hallo
sieht echt toll aus
wer hat diese Tour angeboten also wie heißer Anbieter?
Hi,
wie heißt die Agentur, bei der ihr die Tour gebucht habt?
HI
Sieht ja echt sehr eindrucksvoll aus.
Wollte mal fragen wie ihr das mit dem Gepäck gemacht habt, da wir grosse Rucksäcke dabei haben. Ist es möglich es dort irgendwo etwas zu lagern?
Da auf der Trekking tour ja lediglich n kleiner rucksack von Nöten ist.
Danke schon mal im Voraus!
Hallo Alex!
Wir hatten unser Gepäck bei einem Freund der im selben Hostel gewohnt hat wie wir. Wir hätten auch die Rucksäcke bei der Agentur, bei der wir das Trekking gebucht haben, lagern können. Nur es ist vermutlich weniger safe.
Viel Spass! Das war echt eine geniale Tour.
Hi Ihr beiden!
wie Ihr seht habe ich es geschafft (s. Mail von heute)! Und das beim ersten Anlauf. Ich glaube ich war die letzten Male nicht ganz ich selbst 😉
Tolle Bilder
Liebe Grüße aus Frankfurt und gute Nacht
Hannah
[…] Regenwald, Wasserfällen und den unzähligen Bergvölkern, die während eines Trekkings besucht werden können. Ein umsichtiges Verhalten während einer solchen Tour ist […]
Hallo ihr, stört es euch garnicht, dass das scheinbar harmlose elefantenreiten für die Elefanten unbeschreibliche qualen bedeuten/bedeuteten? Gruß marc
[…] mit tropischem Regenwald, Wasserfällen und den unzähligen Bergvölkern, die während eines Trekkings besucht werden können. Ein umsichtiges Verhalten während einer solchen Tour ist allerdings […]